Die Entscheidung zwischen einer Vollkasko- und einer Teilkaskoversicherung ist für viele Autobesitzer eine Herausforderung. Oft wird dabei die Überlegung angestellt: „Ist mein Auto neu, wähle ich die Vollkasko. Ist es älter, reicht die Teilkasko.“ Also Entscheidungsgrundlage ist das aber zu wenig. Warum? Das erfahren Sie in diesem Artikel.
Was ist Teilkasko – und was nicht?
Ein weit verbreiteter Irrglaube ist, dass die Teilkasko eine umfassende Absicherung bietet, nur eben mit einem eingeschränkteren Leistungsumfang als die Vollkasko. Viele denken, Teilkasko bedeutet, dass das Auto nur „teilweise“ versichert ist – doch das ist ein Missverständnis. Tatsächlich deckt die Teilkasko wichtige Gefahren wie Feuer, Diebstahl, Glasbruch, Hagel und Überschwemmungen ab. Doch der zentrale Punkt, der oft übersehen wird: Unfälle sind in der Teilkasko nicht versichert.
Unfall – eine der häufigsten Schadensursachen
Unfälle gehören zu den häufigsten Schadensfällen im Straßenverkehr. Doch genau diese Art von Schaden, sei es ein selbstverschuldeter oder fremdverschuldeter Unfall, ist in der Teilkasko nicht gedeckt. Verursachen Sie etwa einen Unfall selbst – sei es durch einen Zusammenstoß mit einem anderen Fahrzeug, einem Baum oder einer Mauer – zahlt Ihre Teilkaskoversicherung keinen Cent.
Auch bei fremdverschuldeten Unfällen kann es problematisch werden. Oft ist die Schuldfrage unklar und es kann Monate oder sogar Jahre dauern, bis geklärt ist, wer den Schaden übernimmt. In dieser Zeit bleiben Sie auf den Kosten für Reparaturen oder für den notwendigen Kauf eines neuen Fahrzeugs sitzen – eine finanzielle Belastung, die viele unterschätzen.
Internationale Verwicklungen: Wenn der Unfall im Ausland passiert
Auch Unfälle mit ausländischen Staatsbürgern in Österreich oder bei Autofahrten im Ausland können teuer werden. Die Welt ist bekanntlich internationaler geworden: Heute teilen wir die Straßen im In- und Ausland mit vielen Nationen. Stammt der Unfallgegner aus dem Ausland, kann sich die Schadensabwicklung erheblich verzögern und verkomplizieren. Noch schlimmer wird es, wenn der Unfall im Ausland passiert. Auch hier zieht sich die Abwicklung erfahrungsgemäß über Monate hin. Wieder müssen Sie die Kosten vorerst aus eigener Tasche zahlen.
Vollkasko – der umfassende Schutz
Hier zeigt sich der Vorteil der Vollkaskoversicherung: Unabhängig davon, wie lange die Schuldfrage geklärt werden muss, sind Sie mit einer Vollkasko auf der sicheren Seite. Ihre Versicherung übernimmt den Schaden und setzt sich dann selbst mit der gegnerischen Versicherung auseinander.
Ist Teilkasko wirklich günstiger?
Ja, die Prämien für eine Teilkaskoversicherung sind niedriger. Aber bedenken Sie, dass ein Großteil der möglichen Schadensfälle – etwa 85 % – in der Teilkasko nicht versichert ist. Das bedeutet, Sie sparen zwar etwa 60 % der Prämie, riskieren jedoch, bei einem Unfall auf den erheblichen Kosten sitzen zu bleiben.
Unser Rat: Vollkasko oder gar nichts
Unsere klare Empfehlung lautet daher: Entscheiden Sie sich entweder für eine Vollkaskoversicherung oder, wenn das Auto wirklich zu alt und die Prämien zu hoch sind, verzichten Sie ganz auf eine Kaskoversicherung. Wenn Sie die Kosten senken möchten, wählen Sie eine Vollkasko mit einem hohen Selbstbehalt. Dies reduziert die Prämie, bietet Ihnen aber dennoch umfassenden Schutz für den Fall der Fälle.
Denken Sie daran: Eine kluge Entscheidung bei der Wahl der Versicherung kann Ihnen im Ernstfall viel Ärger und finanzielle Belastungen ersparen. Lassen Sie sich von uns umfassend beraten, um die beste Lösung für Ihre individuellen Bedürfnisse zu finden.